Fuchs - der clevere Wildhund

Der Rotfuchs ist in Mitteleuropa die einzig vorkommende Fuchsart und wird daher im allgemeinen Sprachgebrauch als „der Fuchs“ bezeichnet. In unseren Breiten ist er ist der häufigste Wildhund und dank seiner exzellenten Anpassungsfähigkeit folgte er dem Menschen bis in die Großstädte.

Rotfüchse haben von allen wildlebenden Raubtieren das größte geografische Verbreitungsgebiet! Sie kommen in Europa, Asien und Nordamerika vor und können sowohl nördlich des Polarkreises als auch in fast tropischen Gebieten leben. Seit sie Mitte des 19. Jahrhunderts zur traditionellen Fuchsjagd auch in Australien eingeführt wurden, besiedeln die Wildhunde nahezu den gesamten Kontinent. Neuseeland ist bis heute fuchsfrei.

Merkmale

Im Vergleich zum Rumpf, hat der Fuchs verhältnismäßig kurze Beine. Seine schmale Schnauze ist charakteristisch und die Ohren stehen aufrecht und sind dreieckig. Durch den buschigen Schwanz und sein dichtes Fell wirkt der schlanke Räuber viel schwerer und größer, als er eigentlich ist.

Nahrung

Füchse überleben dort, wo es genug Nahrung für sie gibt. Sie passen sich ihrer Umgebung und dem dort vorherrschenden Angebot an. Sie fressen kleine Säugetiere, wie z. B. Mäuse, aber auch Kleinvögel und Vogeleier. Auch Obst steht auf ihrem Speiseplan, des Weiteren verzehren sie auch Aas oder wirbellose Tiere. Füchse sind den Menschen bis in die Städte gefolgt, dort ernähren sie sich von Nagetieren und sogar Abfällen. Auch was ihren Unterschlupf zur Jungtieraufzucht angeht, sind Stadtfüchse nicht wählerisch: Ein unbenutztes Abflussrohr beispielsweise reicht ihnen vollkommen aus.

Fortpflanzung

Geschlechtsreif werden Füchse mit etwa 10 Monaten und einmal pro Jahr während der Ranzzeit paaren sie sich. Für zwei bis drei Tage im Januar oder Februar, ist die Fähe (weiblicher Fuchs) befruchtungsfähig. In genau dieser Zeit muss es dem Rüden gelingen, ihr Abwehrverhalten zu überwinden, damit eine Paarung und erfolgreiche Befruchtung überhaupt möglich sind. Obwohl es nicht immer der Fall ist, kann die Paarung durch das sogenannte „Hängen“ abgeschlossen werden. Dafür wird der angeschwollene Penis des Männchens noch bis zu einer Stunde in die Vagina des Weibchens gehalten. Dabei blickt das Paar in entgegengesetzte Richtungen und bleibt fest verbunden. Eine gewaltsame Trennung würde zu schweren Verletzung beider Tiere führen. Das „Hängen“ wird im Sinne der Vaterschaftssicherung diskutiert:  Zum einen kann das Sperma nicht aus der Scheide herauslaufen und zum anderen kann während dieser Zeit kein anderer Rüde die Fähe besteigen.

Aufzucht der Jungtiere

Die Fähe bringt 49-58 Tage nach der erfolgreichen Befruchtung drei bis sechs Junge zur Welt. Die Welpen sind bei der Geburt blind, taub und graubraun behaart. Sie verlassen die Höhle noch nicht. Die Augen öffnen sich nach etwa zwei Wochen und mit vier Wochen werden erste Erkundungsausflüge vor den Bau unternommen. Da bereits ein Fellwechsel stattgefunden haben die Jungtiere nun das fuchstypische rötliche Fell. In den ersten Wochen verlässt das Weibchen nur selten den Bau und sie wird vom Männchen mit Nahrung versorgt. Es kommt zwar vor, dass die Fähe ihren Wurf alleine großzieht, aber die Überlebenschancen der Jungtiere erhöht sich durch die Betreuung beider Elterntiere. Mit vier Monaten sind junge Füchse bereits selbstständig.

Der Fuchs als Krankheitsüberträger?

Nach wie vor kann der Fuchs den Parasiten „Kleiner Fuchsbandwurm“ auf den Menschen übertragen, auch wenn dies nur selten passiert. Im Schnitt stecken sich 30 Menschen im Jahr in Deutschland mit dem Parasiten an, hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg. Die Eier des Bandwurmes scheidet der Fuchs über seinen Kot aus und der Mensch muss diese Eier verschlucken, um sich zu infizieren, so unwahrscheinlich dies auch klingen mag. Problematisch dabei ist, dass die Krankheit nicht sofort ausbricht, es können zwischen fünf und 15 Jahre vergehen, ehe sich erste Symptome bemerkbar machen. Ein Erwachsener kann sich so beispielsweise als Kind beim Spielen im Wald angesteckt haben. Während der Fuchsbandwurm vor 30 Jahren noch als Todesurteil galt, kann man ihn heutzutage mit Medikamenten gut bekämpfen, wenn er rechtzeitig bemerkt wird. Ganz abtöten können auch die Medikamente das Larvengewebe, welches sich in den menschlichen Organen ansiedelt, nicht. Daher müssen infizierte Personen ein Leben lang in Behandlung bleiben.

Tollwut bei Füchsen ist in Deutschland und Mitteleuropa mittlerweile kein Thema mehr. Dank umfangreicher Aktionen mit Impfködern gelten Füchse in diesen Gebieten seit 2008 als tollwutfrei.

Fuchs und Mensch im Einklag

üchse sind und bleiben Wildtiere! Auch wenn sie in den Städten mittlerweile nicht mehr so scheu sind und sie, sehr zur Freude der Stadtbewohner, zu beobachten sind. Sollten Sie einem Fuchs begegnen, im Wald oder auch in der Stadt, so halten Sie bitte Abstand, denn die Rotröcke können durchaus angreifen, wenn sie sich bedroht fühlen. Bitte streicheln oder füttern sie die Tiere auf keinen Fall, damit sie sich nicht noch mehr an den Menschen und dessen Hilfe gewöhnen. Sollten Sie einen verletzten Fuchs finden, informieren Sie bitte umgehend den Tierschutz oder die Polizei. Auch hier gilt es unbedingt, Berührungen zu vermeiden.

Schon gewusst? Die Redewendung „Schlau wie ein Fuchs“ geht übrigens bis in die Antike zurück – und tatsächlich hat der Rotrock viele clevere Überlebensstrategien entwickelt. Rollt sich beispielsweise ein Igel zusammen, so schupst ihn der Fuchs einfach ins Wasser, wo er sich wieder aufrollt. Stadtfüchse haben gelernt, wie man sicher eine Straße überquert und Mülltonnen plündert. Sie können sich auch totstellen, um Krähen anzulocken und diese dann im richtigen Moment zu schnappen. Ihre Klugheit eröffnete den Füchsen unzählige Nahrungsquellen und Verbreitungsgebiete und hat sie zum Sieger unter den Säugetieren gemacht.

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