In freier Wildbahn leben in Deutschland nur noch vier Adlerarten, drei davon in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg, die vierte lässt sich in den Alpen beobachten.
Heimische Adlerarten
Hier bei uns in Deutschland sind Fischadler, Schreiadler, Seeadler und Steinadler beheimatet. Obwohl alle vier Greifvögel gemeinhin als „Adler“ bezeichnet werden, gehören nur die Schrei- und Steinadler zu den Echten Adlern.
Seeadler
Mit einer Flügelspannweite von bis zu zweieinhalb Metern sind Seeadler die größten Greifvögel in Deutschland. Da auf ihrem Speiseplan hauptsächlich Fisch und Wasservögel stehen, sind diese Arten an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns und in Brandenburg anzutreffen. Besonders gut kann man ihn im Flug erkennen, da er durch die ganz gerade ausgebreiteten Flügel wie ein fliegendes Brett aussieht. Sein Gefieder ist braun, etwas heller an Brust und am Kopf. Besonders auffallend sind sein kurzer weißer Schwanz und gelber Schnabel.
Fischadler
Das Gefieder des Fischadlers ist schwarz-weiß, welches besonders beim Flug besonders beeindruckend aussieht. Es ist wie der Seeadler in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg beheimatet, dort ist er jedoch nur vom Frühling bis zum Sommer anzutreffen. Als Zugvogel verlässt er sein Brutgebiet ab August und macht sich auf den Weg in den Süden. Die brütenden See- und Fischadler werden genau dokumentiert und ihre Anzahl steigt sogar leicht an.
Schreiadler
Mit einer Flügelspannweite von knapp 1,70 Meter, gehört der Schreiadler zu den kleineren Greifvogel-Arten. Sein braunes Gefieder zieht sich an den Beinen bis zu den Zehen hinunter. Er kommt hauptsächlich in den Wäldern und angrenzenden Weiden von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vor; vereinzelt ist er auch in Sachsen-Anhalt anzutreffen. Er jagt kleine Wirbeltiere nicht nur aus der Luft, sondern auch zu Fuß! Auch er macht sich ab August auf die weite Reise gen Süden, um den Winter in Afrika zu verbringen. Sein Bestand sinkt Jahr um Jahr und ist stark gefährdet.
Steinadler
Da auch der Steinadler zu den größten Adlerarten zählt und ebenfalls braun befiedert ist, ist eine Unterscheidung zum Seeadler auf den ersten Blick schwierig. Erkennen kann man ihn daran, dass sich sein Gefieder von den Beinen bis hinab zu den Zehen zieht.
Er lebt im Gebirge und ist in den bayrischen Alpen anzutreffen. Auch sein Flug unterscheidet sich zum Seeadler, denn der Steinadler hebt seine Flügel leicht an beim Fliegen. Es leben nur noch wenige Paare in den Alpen, ihr Bestand gilt jedoch als stabil.
Scharfer Blick und beeindruckende Flugakrobatik
Der Steinadler gehört zu den schnellsten Vögeln der Welt. Er kann im Sturzflug bis zu 320 Stundenkilometer schnell werden!
Adler sind gemeinhin ausgezeichnete Jäger und wahre Luftakrobaten, die perfekt mit den Aufwinden spielen können. Ihr Sehsinn ist so gut ausgebildet, dass sie ihre Beute auf mehrere Kilometer Entfernung entdecken können.
Bedrohungen
Auch wenn sich die Bestände mancherorts erholen, sind Adler heutzutage immer noch gefährdet. Jahrhundertelang wurden die stolzen Greifvögel intensiv bejagt und galten nicht nur als Nahrungskonkurrent, sondern auch als begehrte Jagdtrophäe. Später machte ihnen der Einsatz des Insektizides Dichlordiphenyltrichlorethan (kurz DDT) besonders zu schaffen, denn dies reicherte sich in der langen Nahrungskette an. Der am Ende stehende Adler wurde durch das Gift unfruchtbar und dessen Eierschalen brüchig. Erst als DDT Mitte der 1970er Jahre verboten wurde, konnten sich die Bestände langsam erholen.
Heutzutage macht den großen Greifvögeln vor allem die Zerstörung ihres Lebensraumes zu schaffen. Alte Baumbestände, die der Holzwirtschaft zum Opfer fallen, sind wichtige Nistgelegenheiten und hinzu kommen Kollisionen mit Windrädern und Freilandleitungen. Auch im Schienenverkehr sterben viele Jungadler, wenn diese versuchen, angefahrenes Wild zu erbeuten.
Auch der Verzehr von mit Bleikugeln geschossenen Wildtieren kann tödlich für Adler enden und es werden immer noch illegale Giftköder ausgelegt. Nur ein umfassendes Bleigeschossverbot und die genaue Untersuchung von Vergiftungsfällen kann hierbei Abhilfe schaffen und die Tiere nachhaltig schützen.
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